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Code Retreat in Bielefeld – anregend und spannend – ein Rückblick

am 3.12.2011 fand der internationale Tag des Code Retreat statt und auf der ganzen Welt haben sich so Programmierer getroffen, um ihre Fähigkeiten zu trainieren. Einer dieser Orte war Bielefeld, wo sich durch den SoCraMOB organisiert etwa 20 Programmierer trafen, um einen Tag lang Conways Game of Life zu programmieren. Dazu wurden immer wechselnde 2er-Teams gebildet, die für jeweils 40 Minuten zusammen an der Aufgabe arbeiteten.

Wirklich weit kam man dabei nicht, wenn man eine vollständige Implementation der Aufgabe als Ziel sah, doch darum sollte es ja eigentlich auch gar nicht gehen. Vielmehr stand im Vordergrund durch den Austausch in immer anderen Teams neue Impulse zu bekommen und die Aufgabe aus verschiedenen Blickwinkeln zu sehen. Dabei war auch die Wahl der Programmiersprache eher sekundär, solange eine funktionierende Prgrammierumgebung zumindest von einem der beiden Teamer beherrscht wurde.

So kam es, dass nach der ersten Session einige im Raum in Java, C++ und  Ruby gearbeitet hatten. Zu einem Code Retreat gehört es dann auch, dass man die Zeilen, die man in den 40 Minuten „produziert“ hat, einfach komplett löschen muss, denn Übung macht den Meister und in der nächste Session fängt man ja mit der gleichen Aufgabe einfach wieder von vorne an. Je mehr Gedanken man sich gemacht hatte, desto schmerzlicher war es das Ergebnis zu löschen, doch gleichzeitig war es auch reinigend, denn wer braucht schon den ganzen alten Ballast…

Für einige war es zusätzlich eine neue Erfahrung, rein testgetrieben an die Programmierung heranzugehen, d.h. Schlagwörter wie red-green-refactor wurden anhand der gestellten Aufgabe von allen umgesetzt. Es war auch hier wie immer spannend zu sehen, wie man die Implementierung mit dem kleinstmöglichen Aufwand vorwärtsbringt, um einen Test erfolgreich laufen lassen zu können. Genau dadurch lassen sich dann ja auch die eingefahrenen Denkstrukturen aufbrechen, direkt eine komplette Lösung „herunterprogrammieren“ zu wollen.

Insgesamt kann ich nur sagen, dass mir die Veranstaltung sehr viel Spass gemacht hat, denn wie auch dort so schön gesagt wurde, geht es für den einzelnen darum seinen „Komfortzone“ des alltäglichen Programmierens zu verlassen. So wird man mal wieder auf’s Glatteis geführt, muss sich umorientieren, schärft die Sinne und einfach einmal ohne Projektdruck eine Aufgabe zu bewältigen, ist auch nicht zu verachten.

Ich freue mich schon auf die nächsten Veranstaltungen und kann nur jedem empfehlen sich einmal einer solchen Herausforderung zu stellen.